Fledermäuse im Calfeisental, St. Gallen (Projekt 43)

29. Sep 2021

Kurzbericht

Anlässlich eines Ferienaufenthaltes im Calfeisental in St. Martin im September 2021 sind die nächtlichen Fledermausaktivitäten an drei Standorten erfasst und ausgewertet worden.

Aufnahmestandorte

Erfasst wurden die nächtlichen Fledermausrufe an 3 Standorten gemäss untenstehender Karte.

1: St. Martin mitten in der Siedlung St. Martin, ca. 1360 müM
2: St. Martin am Waldrand neben dem Wildbach, ca. 1360 müM
3: Rutschgebiet mit Büschen und vereinzelten Bäumen, ca. 1430 müM

Aufnahmestandorte Rheinsulz, in Laufenburg/Aargau

Aufnahmezeiten: Die Ultraschallaufnahmegeräte sind jeweils so eingestellt worden, dass die Aktivitäten während einer Nacht aufgezeichnet werden konnten. 
Die Aufnahmen erfolgten in den Nächten des 29. und 30. Septembers 2021.

Ausrüstung: Verwendet wurden 2 Aufnahmegeräte «Batlogger M» der Firma elekon in Luzern

Auswertung: Für die Analyse der aufgenommenen Rufe ist die Software «Batexplorer» der Firma elekon eingesetzt worden. Die Artzuweisung erfolgte manuell, anhand der Analyseresultate.
Bei der Artbestimmung sind Regeln gemäss «Skiba, Europäische Fledermäuse» angewendet worden.

Resultate

Fledermäuse konnten nur an einem der drei Aufnahmestandorte nachgewiesen werden.

An den beiden Standorten 1 und 2 waren keine Ortungsrufe hörbar.

Nur Standort 3 war der Nachweis von Fledermäusen möglich.

Erfasst wurden:

  • 59 Rufe von Zwergfledermäusen
  • 7 Sozialrufe von Zwergfledermäusen ohne gleichzeitig mit erfasste Ortungsrufe
  • 1 Ruf einer Wimpernfledermaus
  • 1 Ruf einer Alpenfledermaus

An diesem Standort waren folglich die Zwergfledermäuse dominant. Die beiden anderen Arten sind mit je einem Ruf sehr selten aufgetreten.

Es kann davon ausgegangen werden, dass mindestens 3 Arten im Gebiet vorkommen.

Diskussion

Die Fledermausaktivitäten erwiesen sich als gering. Völlig unerwartet war die völlige Abwesenheit von Fledermäusen bei und in der Siedlung St. Martin.

Gründe könnten in der Nutzungsdauer der Alpen und den Wintertemperaturen liegen.
Zumindest geben die vorhandenen Lebensräume keine Hinweise auf fledermausfeindliche Voraussetzungen.

Interessant wäre zu wissen, ob während der aktiven Alpbewirtschaftung und bei der weiter unten liegenden Siedlung Vättis mehr Arten vorkommen und auch grössere Aktivitäten nachweisbar wären.

Informationsquellen: [1] - Skiba, R., (2009): Europäische Fledermäuse, Kennzeichen, Echoortung und Detektoranwendung, Die neue Brehm-Bücherei Bd. 648

Hinweise und Informationen zur Entstehung dieser Webseite.

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen