11. Mai 2022
Tag der Artenvielfalt Mai-Juni 2022
Der Tag der Artenvielfalt im Kanton Aargau wurde im Jahr 2022 vom ‘Naturama’ in Aarau organisiert. Verschiedenartige Lebensräume in Frick-Oberfrick und Frick sind im Frühjahr untersucht worden.
Der vollständige Bericht mit zahlreichen Karten kann über folgenden Link herungergeladen werden:
Veranlassung, Zielsetzung
Der vom Naturama organisierte ‘Tag der Artenvielfalt’ in Frick-Oberfrick und Frick vom 11. Mai – 11. Juni 2022 bot auch Gelegenheit, die Fledermausvorkommen in diesem Raum zu erfassen.
Fledermausruferfassung
Zwischen dem 16. und 19. Mai 2022 sind die Fledermausvorkommen in unterschiedlichen Lebensräumen auf dem Gemeindegebiet von Frick-Oberfrick und Frick mit Ultraschallruf-Aufnahmegeräten erfasst worden. Aufnahmen erfolgten an 8 Standorten im Wald, an Waldrändern, auf einem Bauernhof, in einer Lehmgrube und an einem Weiher. Die Beobachtungsstandorte lagen in einem Höhenbereich zwischen 350 und 570 müM.
Resultate
Fledermausaktivitäten zeigten sich bis auf einen an allen Aufnahmestandorten. Die Aktivitäten waren sehr unterschiedlich. Das Minimum lag bei 0 beziehungsweise bei 1 und das Maximum bei 1733 Rufen.
Die Artenzahlen an den einzelnen Standorten mit Fledermausbeobachtungen variierten bei vorsichtiger Beurteilung zwischen 1und 5 und bei optimistischer Einschätzung zwischen 1 und 9 Arten. Für das ganze Gebiet können mindestens 6 Arten als vorkommend gelten. 9 Arten wären es bei optimistischer Beurteilung. Die beiden Angaben zeigen die zum Teil anspruchsvolle Artenbestimmung anhand der Ultraschallrufe auf. Bei verschiedenen Arten kann nur die Tiergruppe und nicht die einzelne Art sicher bestimmt werden.
Arten die gemäss Roter Liste vom Bund vom Aussterben bedroht sind konnten keine nachgewiesen werden. Von den stark Bedrohten ist einzig die Breitflügelfledermaus vorhanden. Dieses Vorkommen muss jedoch auf Grund der Bestimmungsprobleme als unsicher gelten.
Die Zwergfledermaus dominierte an allen Beobachtungsstandorten. Mit grösserem Abstand folgen die Gruppe der Rauhaut- und Weissrandfledermäuse und die Myotisarten ‘Kleine Bartfledermaus’ und ‘Wimpernfledermaus’. Allerdings ist bei diesen beiden Arten die Bestimmung mit den hier verwendeten Methoden unsicher. Die Mückenfledermaus ist deutlich weniger aktiv und bei allen anderen Arten gibt es nur geringe Rufaktivitäten.
Auf Grund der relativ wenigen Beobachtungsstandorte war es nicht möglich, die Attraktivität unterschiedlicher Biotoparten zu beurteilen.
Diskussion
Der Vergleich mit analogen Erhebungen in anderen Gemeinden der weiteren Region zeigt eine geringere Nutzung des Gebietes durch Fledermäuse an. Die Ruf- und die Artenzahlen sind kleiner. Vom Aussterben bedrohte Arten konnten keine nachgewiesen werden.
Das untersuchte Gebiet zeigt ein für Fledermäuse attraktives Umfeld. Mängel in Bezug auf die Ansprüche von Fledermäusen sind nicht erkennbar. Zur Beurteilung der Gesamtsituation der Fledermäuse müssten auch Schlafplätze bekannt, sowie bestehende und unterbrochene Wanderkorridore zwischen diesen Quartieren und vorhandenen Jagdgebieten bekannt sein. Wertvoll wären auch Kenntnisse zum Nahrungsangebot und damit zusammenhängend die Verwendung von Insektiziden, die sich auf die Vorkommen von nachtaktiven Insekten auswirken können.