Fledermäuse im Gebiet des Bödmerenwaldes Muotathal SZ (Projekt 32)

05. Apr 2020

Zwischen 29. August. und 2. September. 2019 sind im ‘Bödmerenwald’ Fledermausrufe erfasst worden. Der tiefste Standort lag auf 620 und der höchste auf 1640 müM. Die Rufauswertung erfolgte manuell anhand der mit der Software ‘Batexplorer’ aufbereiteten Daten. In die Auswertungen sind Höhlenfunde der Region miteingeflossen.

Eingesinterte Fledermausknochen (wi)
Eingesinterte Fledermausknochen (wi)

Gesamtbericht

Der vollständige Bericht mit zahlreichen Abbildungen und Karten kann über folgenden Link herungergeladen werden:

Zusammenfassung

Veranlassung, Zielsetzung

Die Frage, welche Bedeutung den verschiedenen Waldtypen für die Vorkommen von Fledermausarten zukommt, steht im Vordergrund der vorliegenden Arbeit. Die bisherigen Aufnahmen des Verfassers von Ortungsrufen der Fledermäuse in unterschiedlichsten Arten von Wäldern in der ganzen Schweiz, zeigen kein klares Bild.

Höhlenfunde von Fledermausarten ohne Rufnachweise
Höhlenfunde von Fledermausarten ohne Rufnachweise

Die Förderung von bedrohten Arten, auch in den Wäldern, ist ein Anliegen des Naturschutzes. Als eine der Voraussetzungen sollten dafür Qualitätskriterien vorliegen, nach denen ein bestimmter Waldtyp, in Bezug auf die Fledermaustauglichkeit, beurteilt werden könnte.

Ideal wäre es, wenn eine aktuelle Besiedlung mit einem Referenzzustand verglichen und darauf basierend Hinweise auf ein Defizit oder einen ‘Überschuss’ gewonnen werden könnten. Die Fledermausvorkommen des seit langer Zeit naturbelassenen ‘Bödmeren Waldes’ in Muotathal bieten in diesem Sinne beste Voraussetzungen. Bödmeren gilt als Urwald, ist geschützt und bietet gute Voraussetzungen für eine Untersuchung der Fledermausvorkommen und der entsprechenden Fledermausaktivitäten.

Der vorliegende Bericht beschreibt das Projekt zu dieser Thematik, stellt die Resultate dar und vergleicht diese mit denen von anderen, analog durchgeführten Untersuchungen.

Zierliche Fledermausknochen aus Höhlenfunden (wi)
Zierliche Fledermausknochen aus Höhlenfunden (wi)
Grosses Mausohr während der Winterruhe in einer Höhle (wi)
Grosses Mausohr während der Winterruhe in einer Höhle (wi)

Resultate

Fledermausaktivitäten zeigten sich an allen Aufnahmestandorten. Die Rufaktivitäten waren jedoch sehr unterschiedlich. Das Minimum lag bei 1 und das Maximum bei 984 Rufen pro Nacht. Die Artenzahlen an den einzelnen Standorten variierten zwischen 1 und 4 bei vorsichtiger Beurteilung und zwischen 1 und 10 Arten bei optimistischer Einschätzung. Für den gesamten Projektraum sind es sicher 8 und maximal 14 Arten. Fledermäuse mit hohem Gefährdungsgrad sind nicht sicher nachgewiesen worden.

Die Zwergfledermäuse dominierten mit einer Ausnahme an allen Aufnahmestandorten. In der Ortschaft zeigten nach den Zwergfledermäusen die Rauhaut-/Weissrandfledermäuse mit den Abendseglern und den Langohren die höchsten Anteile. Ausserhalb der Ortschaft und in höheren Lagen dominierten Bartfledermäuse.
Bei der Darstellung der durchschnittlichen Rufaktivitäten nach Biotoptyp erwies sich der Wald am attraktivsten, gefolgt, mit grösserem Abstand, von den Waldrändern. Bei der gleichen Betrachtung, jedoch ohne die Rufe der Zwergfledermäuse, war es genau umgekehrt. Die höchste Anzahl an nachgewiesenen Arten zeigte sich nun an den Waldrändern.

Bei der Auswertung der durchschnittlichen Rufaktivitäten nach Höhenlage konnten die höchsten Werte in der Höhenlage 1504-1535 müM festgestellt werden. Die höchste durchschnittliche Anzahl Arten wiesen die Standorte zwischen 1330-1390 müM auf.

Mückenfledermäuse sind im Projektgebiet sehr selten
Mückenfledermäuse sind im Projektgebiet sehr selten

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