Fledermäuse in Kaisten (Projekt 23)

01. Okt 2018

Auf Anregung eines Einwohners der Gemeinde Kaisten sind, mit Ultraschallruf- Erfassungsgeräten der Firma Elekon Luzern, die Aktivitäten der Fledermäuse im Gemeindegebiet erhoben worden. [...] Nach vorsichtiger Auslegung leben 12, bei optimistischer jedoch 17 Arten im Gebiet von Kaisten. [...] Von grösserer Bedeutung ist die stark gefährdete ‘Mopsfledermaus’ die an zwei Standorten nachgewiesen werden konnten. [...] Als kleine Sensation dürfen die Rufe der vom Aussterben bedrohten ‘Grossen Hufeisennase’ gelten.

Mopsfledermaus, in Kaisten nachgewiesen in den Jahren 2017 und 2018
Mopsfledermaus, in Kaisten nachgewiesen in den Jahren 2017 und 2018

Gesamtbericht

Der vollständige Bericht mit zahlreichen Abbildungen und Karten kann über folgenden Link herungergeladen werden:

Zusammenfassung

Fledermäuse sind zum Teil stark gefährdet und daher auch schweizweit geschützt. Leider ist über diese Tiere kaum lokales Wissen um Vorkommen und Verbreitung vorhanden. Dies wäre jedoch eine Voraussetzung für den notwendigen Schutz sowie die Erhaltung und Förderung dieser Tierart.

Auf Anregung eines Einwohners der Gemeinde Kaisten sind, mit Ultraschallruf- Erfassungsgeräten der Firma Elekon Luzern, die Aktivitäten der Fledermäuse im Gemeindegebiet erhoben worden.

Mit diesen Untersuchungen werden die Verbreitung der verschiedenen Arten und die Nutzung der verschiedenen Lebensräume durch die Fledermäuse untersucht. Die Resultate sollen bei der Beurteilung der ökologischen Werte im Gemeindegebiet miteinbezogen werden und Hinweise für die zukünftigen Naturschutzaktivitäten geben.

Da auch schon Resultate aus vergleichbaren Projekten vorliegen, können Vergleiche mit Fledermausvorkommen anderer Gemeinden vorgenommen werden.

Beobachtungsstandorte Kaisten
Beobachtungsstandorte Kaisten

Vorgehen: Die Aufnahmen von Fledermausrufen erfolgten auf standardisierte Weise mit handelsüblichen Geräten. In den verschiedenen Lebensräumen sind jeweils mehrere Aufnahmestandorte festgelegt worden. Die Artbestimmung erfolgte manuell mit Hilfe von Software des Gerätelieferanten. Für die Auswertung und Darstellung der Resultate sind Standardmethoden von Microsoft Office zum Einsatz gekommen.

Resultate: Nach vorsichtiger Auslegung leben 12, bei optimistischer jedoch 17 Arten im Gebiet von Kaisten. Die Rufhäufigkeit war an den einzelnen Standorten sehr unterschiedlich. In allen Lebensraumtypen gab es Standorte mit sehr grosser und geringer Rufaktivität.

Die Zwergfledermäuse dominieren sehr stark und in allen Lebensräumen. Andere Arten haben Schwerpunkte in unterschiedlichen Lebensräumen, beispielsweise sind die Bartfledermäuse stärker im Wald aktiv.

Von grösserer Bedeutung ist die stark gefährdete ‘Mopsfledermaus’ die an zwei Standorten nachgewiesen werden konnten. Ob es sich dabei um ein stabiles Vorkommen, letzte Vertreter einer früher häufigeren Population oder um erste Vertreter von neu einwandernden Tieren handelt, ist nicht bekannt.

Mopsfledermaus und Grosse Hufeisennase

Als kleine Sensation dürfen die Rufe der vom Aussterben bedrohten ‘Grossen Hufeisennase’ gelten. Sie ist durch ihre Soziallaute gleich an zwei benachbarten Standorten an einem Waldrand nachgewiesen worden.

Der Vergleich zwischen verschiedenen Lebensräumen zeigt eine geringere durchschnittliche Rufaktivität an Standorten des offenen Landes und maximale Wert im Wald. Die Artenzahl in den verschiedenen Lebensraumtypen ist unterschiedlich. Bei optimistischer Beurteilung liegt das Maximum im Siedlungsgebiet, gefolgt vom Wald, bei pessimistischer Sicht ist es umgekehrt

Die Vergleiche mit Fledermausvorkommen in Kienberg und Aarau sind nicht so gross, dass geringe oder herausragende ökologische Qualitäten in Kaisten angenommen werden könnten.

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