12. Dez 2018
Die Kenntnisse über die Nutzung verschiedener Lebensraumtypen durch die Fledermäuse soll verbessert werden. Speziell soll auch geklärt werden, ob sich die Fledermausaktivitäten im alten Waldreservat der ETH von den anderen Reservaten und dem konventionell genutzten Wald unterscheiden. Die Resultate aus dem Projektgebiet sollen auch mit den entsprechenden Lebensraumtypen anderer Gemeinden verglichen werden.
Der vollständige Bericht mit zahlreichen Abbildungen und Karten kann über folgenden Link herungergeladen werden:
Zielsetzungen: siehe oben.
Methode: Die Fledermausaktivitäten werden mit Geräten zur Fledermausruferfassung nachgewiesen. Zum Einsatz kommen Batlogger der Firma elekon in Luzern. Aufnahmen erfolgten an 44 Standorten im Gebiet Südhang der Egg bis zur Wasserfluh (Gemeinden Erlinsbach und Küttigen).
Resultate: Aufgenommen wurden 4095 Fledermausrufe, die mindestens 11 unterschiedlichen Arten zugeordnet werden konnten. Das Maximum von 675 und das Minimum von 0 Rufen je Nacht wurden an Waldstandorten erfasst.
Die Zwergfledermäuse dominieren in allen Lebensraumtypen. Häufig sind auch die Abendsegler, Rauhaut-/Weissrand- und die Bartfledermäuse.
Die Aktivitäten sind, abgesehen von einer Ausnahme, im Wald am Geringsten. Die Häufigkeit von Jagdrufen an Waldrändern war im Vergleich dazu wesentlich grösser.
Das alte ETH-Waldreservat am Westende der Egg erwies sich für die Fledermäuse als attraktiver im Vergleich zu den übrigen Waldgebieten. Die Rufhäufigkeit war grösser und der Artenmix vielfältiger.
Die Anzahl nachgewiesener Arten war im Siedlungsbereich am Geringsten, gefolgt vom Wald. Die Lebensraumtypen Waldreservat, Waldrand, Offenes Land und Felspartien zeigten eine ähnliche Artenzahl.
Vergleiche mit Aufnahmen in ähnlichen Lebensraumtypen in den Gemeinden Kienberg, Kaisten und Aarau zeigten für den Projektraum Egg-Wasserfluh etwas geringere Aktivitäten auf. Die Anzahl an nachgewiesenen Arten war jedoch in allen Gemeinden in ähnlichen Grössenordnungen (9 – 14 Arten, abhängig vom Lebensraumtyp).
Die Artenvielfalt, beurteilt anhand der Rufaktivitäten, ist in den verschiedenen Lebensraumtypen sehr unterschiedlich. Analoge Lebensräume in anderen ländlichen Gemeinden zeigen ein ähnliches Bild, dies im Unterschied zu den städtisch geprägten Projekträumen Aarau und Rombachtäli (Gemeinde Küttigen). Hier waren nebst den Zwergfledermäusen auch die Rauhaut-/Weissrandfledermäuse sehr dominant.
Diskussion: Die Beurteilung der Resultate in Bezug auf die Frage nach der Gefährdung und allfällig zu empfehlenden Massnahmen ist kaum möglich. Es fehlen Vergleichsdaten aus früheren Jahren und Resultate aus analogen Projekten sind kaum verwendbar. Die Gründe liegen in methodischen Unterschieden, einer zu wenig genauen Erfassung der Lebensraumtypen oder können mit der eher zufälligen Auswahl von Beobachtungsstandorten zusammenhängen.
Empfohlen werden wiederholte Bestandesaufnahmen mit verbesserten Verfahren und unter Einbezug anderer Fachrichtungen, beispielsweise dem Forst und der Insektenkunde.