29. Mai 2015
Um die Daten aus dem Projekt ‘Fledermäuse in Aarau’ des Verfassers besser beurteilen zu können, sind die Fledermausaktivitäten an einem günstigen Standort in Aarau während eines ganzen Jahres erfasst und ausgewertet worden.
Der vollständige Bericht mit zahlreichen Abbildungen und Karten kann über folgenden Link herungergeladen werden:
Fledermauserhebungen werden häufig mit Hilfe von Ultraschallaufnahmegeräten durchgeführt. Meist sind Aufnahmen während einer oder mehreren Nächten Basis für die Beurteilung der Vorkommen. Resultaten auf der Basis dieser Methode sind unter anderem abhängig von den ausgewählten Beobachtungsnächten. Die Fledermausaktivitäten hängen von der Jahreszeit und den klimatischen Bedingungen am gewählten Standort ab. Ob der Nachweis aller Arten der Umgebung möglich ist hängt jedoch auch vom Jagdverhalten der einzelnen Tiere ab. Je nachdem ob sie den Aufnahmestandort jede Nacht oder nur sporadisch aufsuchen steigt oder sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Nachweis gelingt.
Einzelne Fledermausarten sind akustisch nur mit Hilfe von Soziallauten sicher zu bestimmen. Der Nachweis dieser Arten erfordert Aufnahmen zu den Zeiten, in denen diese Soziallaute auch gehört werden können.
Bessere Kenntnisse des Verhaltens der Fledermäuse ermöglicht eine Optimierung des Aufwandes für die Datenerhebung und anschliessend die Analyse. Verbessert wird auch die Interpretation der gewonnenen Erkenntnisse.
Um die Daten aus dem Projekt ‘Fledermäuse in Aarau’ des Verfassers besser beurteilen zu können,
sind die Fledermausaktivitäten an einem günstigen Standort in Aarau während eines ganzen Jahres
erfasst und ausgewertet worden.
Die erfassten Rufe konnten 20 Arten zugeordnet werden, wobei bei einigen die Artbestimmung mit Unsicherheiten behaftet ist. 5 Arten können im Projektraum als häufig gelten, 5 weitere werden als mittlere Vorkommen eingeschätzt. Die 10 verbleibenden sind selten bis sehr selten.
Die Resultate zeigen auf, dass der Einfluss der nächtlichen Temperaturen gross ist, Regen, Wind und Luftfeuchtigkeit jedoch geringen Einfluss haben. Eine interessante Erkenntnis ist, dass einzelne Fledermäuse auch bei sehr tiefen Temperaturen ausfliegen (tiefste Nachweistemperatur: -3°C!). Die Zwerg- und die Rauhaut-/Weissrandfledermäuse erwiesen sich als kälteresistenter als die anderen Arten. Fledermäuse jagen auch bei Regen. Es ist jedoch anzunehmen, dass ab einer bestimmten Regenintensität das Jagen unterbrochen wird. Wo diese Grenzen liegen liess sich bei der vorliegenden Untersuchung nicht bestimmen.
Wie zu erwarten war, jagten die Fledermäuse in der Zeit zwischen Sonnenunter- und
Sonnenaufgang, wobei die erste Nachhälfte intensiver genutzt wurde.
Am erfolgversprechendsten erwiesen sich die Monate Juli bis September, wobei speziell für die
saisonal anwesenden und schwieriger zu bestimmenden Arten (Rauhaut-/Weissrandfledermaus) die
Zeitabschnitte mit häufigeren Soziallauten, März und September, miteinzubeziehen wären.
Einzelne Arten konnten regelmässig nachgewiesen werden (Zwergfledermäuse, Abendsegler, ...) andere jedoch besuchten den Aufnahmestandort nur sehr unregelmässig (Alpenfledermaus, Grosses Mausohr, ...). Das bedeutet, dass eine Erhebung möglichst aller Vorkommen während einigen aufeinander folgenden Nächten erfolgen sollte.
Damit der Aufwand in vertretbarem Rahmen, was die Zeit für die Datenanalyse und die Qualität der Aussage zu den Vorkommen betrifft, wären jeweils drei Aufnahmenächte im April und September einzuplanen. Zur Begrenzung der Datenmenge könnten zudem die Aufnahmen auf den Zeitraum zwischen Sonnenuntergang und 02.00 Uhr eingeschränkt werden.
Bat records are often done by using ultrasound devices. Most recordings are performed during several nights, yet the results depend on the conditions prevailing during those nights. Bat activities also depend on the season and the climatic conditions on a specific site. The hunting behavior also determines whether all species present at a certain site can be registered. If bats do not hunt every night or at least regularly, chances are that they will be missed.
Some bat species can only be determined acoustically by their social calls. This implies that recordings have to be done at those times when such calls are emitted. A good knowledge of the behavior of bats is an important precondition for collecting data and for the subsequent analysis.
For the project « Bats in Aarau » the author has collected and analys ed the bats’ activities during an entire year at a favorable site in the city of Aarau.
The recorded calls could be assigned to 20 different species (with some uncertainties). Five species were found to be common and five other species as less common. The remaining 10 species are rare or extremely rare.
Whereas the influence of temperature at night is significant, rain, wind, and relative humidity are of less importance. It is remarkable that certain bats fly out at very low temperatures, even at -3°C. Among the most cold resistant species are the common pipistrelle, the Nathusius pipistrelle and Kuhl’s pipistrelle. Bats also hunt during rain fall, but probably only up to a certain rain intensity; however, we could not determine the threshold at which they quit hunting.
As expected bats hunt between sun set and sun rise, and more intensively during the first half of the night.
Most successful for this study was the time between July and September, especially for the seasonally present species (Nathusius and Kuhl’s pipistrelle), for which the time of frequent social calls (March and September) should be included as well.
Some species could be recorded regularly (common pipistrelle, noctule bat), others only occasionally (Savi’s pipistrell, Greater mouse -eared bat). For a more comprehensive survey recordings should be taken on several subsequent nights for as many species as possible.
For practical purposes one should plan to record on 3 following nights during April and September and the recording time could be limited until 2 am, in order to reduce the data to a reasonable amount